Die Überlebenden des KZ Buchenwald forderten in ihrem Schwur, den Nazismus mit seinen Wurzeln zu vernichten, denn das sei man den Ermordeten und ihren Angehörigen schuldig. Die DDR beanspruchte für sich die Verwirklichung dieses Schwurs und verstand sich als antifaschistischer Staat. Tatsächlich aber war der geschichtspolitische Zugriff auf die NS-Erinnerung ein streng selektiver und der Antifaschismus wurde zur Legitimationsideologie des neuen Staates. Opfergruppen wurden zurückgedrängt und stellenweise Biographien gefälscht, um Helden gedenken zu können. Der Vortrag zeichnet u.a. die instrumentelle Musealisierung der ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen nach und zeigt, wie der Tod des Kommunisten Paul Schäfer zur Lüge wurde.
Es handelt sich um die Abschlussveranstaltung zur Ausstellung „‘Der zweite Sonntag im September’ – Zur Geschichte des Tags der Opfer des Faschismus“. Die Ausstellung ist vom 11.10. bis 30.10.2022 in der [L50], Lassallestraße 50, zu sehen.
Eine Veranstaltung des DGB Bildungswerk Thüringen e.V. im Rahmen des Projekts „Vom Erinnern und Vergessen. Zur vielschichtigen Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus in Ost- und Westdeutschland“, in Kooperation mit der Projektgruppe „Erfurt im NS“ und der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen.