Portugal liegt weit am Rande Europas und die Region Alentejo ist innerhalb Portugals eine Randregion, weitab von der Hauptstadt. Die Hoffnungen, die der Sturz der Diktatur im April 1974 befreite und auch die zögerliche Politik der ersten provisorischen Regierungen führten bei den Menschen im Alentejo zu unerwarteter Selbstermächtigung: Bis Ende 1975 hatten die Landarbeiter*innen dort fast 1 Mio Hektar Land besetzt, um es gemeinsam zu bearbeiten. „A terra quem a trabalha“ – „Das Land denen, die es bearbeiten!“, hieß die Losung.
Mehr als 50 Jahre sind inzwischen vergangen. Was ist seither geschehen? Wer bearbeitet die Ländereien jetzt? Was wird dort aktuell produziert und wie? Wir lernen die superintensive Landwirtschaft kennen und ebenso den alten, extensiven Ackerbau, den „Montado“, ein besonderes Ökosystem, das vom Menschen geschaffen wurde und für das die Region Alentejo charakteristisch ist. In diesem Seminar lernen wir dieses historisch gewachsene Kulturland kennen mit seinen an Hitze und Wasserknappheit angepassten Bäumen, als Lebensraum von Luchs und schwarzem Storch sowie Weidefläche für Schafe und schwarze Schweine unter den Schattenbäumen. Dabei gehen wir auch der Frage nach: Wie steht es mit der biologischen Landwirtschaft? Wir besuchen Dörfer, treffen uns mit lokalen Initiativen, machen kleine Ausflüge und beschäftigen uns neben der Landwirtschaft auch mit deren sozial-kulturellen Auswirkungen.
Die Übernachtungen vom 21.09. bis 28.09.2025 sind im Teilnahmebeitrag enthalten.
Seminarbeginn ist Montagmorgen 9.00 Uhr.